Skies of Arcadia (Test): Unterschied zwischen den Versionen

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Wirklich gute RPGs sind auf der Dreamcast eher selten. Während es auf der PlayStation Kracher wie "Chrono Cross," "Final Fantasy IX" oder "Valkyrie Profile" gab, war das Angebot auf der Dreamcast eher mager. [[SEGA]] brachte mit "Skies of Arcadia" aber ein Spiel dieses Genres heraus, das der Plattform ein wenig Ehre machte.


Das in Japan unter dem Namen "Eternal Arcadia" erschienene Skies of Arcadia gilt heute als Klassiker.
'''Wirklich gute RPGs sind auf der Dreamcast eher selten. Während es auf der PlayStation Kracher wie "Chrono Cross," "Final Fantasy IX" oder "Valkyrie Profile" gab, war das Angebot auf der Dreamcast eher mager. SEGA brachte mit "Skies of Arcadia" aber ein Spiel dieses Genres heraus, das der Plattform ein wenig Ehre machte.'''


==Feine Optik==
Das in Japan unter dem Namen "Eternal Arcadia" erschienene Skies of Arcadia gilt heute als Klassiker. Wir haben das Spiel nun unter die Lupe genommen und geprüft, ob es diesen Ruf zurecht genießt.
Auf der Dreamcast waren die Zeiten von starren Render- oder Bitmap-Hintergründen vorbei. Die Welt von "Skies of Arcadia" erstrahlt vollständig im Polygon-Gewand und eröffnete damals ganz neue Möglichkeiten des Eintauchens in die virtuelle Welt. Man hat den Eindruck von Größe und ewig weiten Ausmaßen dieser Welt, was durch den Umstand noch gefördert wird, dass "Skies of Arcadia" komplett in den Wolken einer Welt spielt, die den festen Erdboden gar nicht mehr kennt. Vor langer Zeit hat eine gewaltige Katastrophe dazu geführt, dass sich ganze Erdmassen gelöst haben, welche nun frei in den Lüften schweben. Die Überlebenden passten sich so gut es ging den neuen Gegebenheiten an und bauten in luftiger Höhe auf den verbleibenden "Inseln" ihre Dörfer und Städte.
[[Bild:skiesofarcadia4mini.jpg|left]]
Mit der Dreamcast waren die Zeiten von starren Render- oder Bitmap-Hintergründen, wie man sie etwa von der [[PlayStation|PSX]] kannte, vorbei. Die Welt von "Skies of Arcadia" erstrahlt vollständig im Polygon-Gewand und eröffnete damals ganz neue Möglichkeiten des Eintauchens in die virtuelle Welt. Man hat den Eindruck von Größe und ewig weiten Ausmaßen dieser Welt, was durch den Umstand noch gefördert wird, dass "Skies of Arcadia" komplett in den Wolken einer Welt spielt, die den festen Erdboden gar nicht mehr kennt. Vor langer Zeit hat eine gewaltige Katastrophe dazu geführt, dass sich ganze Erdmassen gelöst haben, welche nun frei in den Lüften schweben. Die Überlebenden passten sich so gut es ging den neuen Gegebenheiten an und bauten in luftiger Höhe auf den verbleibenden "Inseln" ihre Dörfer und Städte.
 
Als Fortbewegungsmittel dienen verschiedene Arten von Luftschiffen, die genau wie ihre im Ozean dümpelnden Vettern aussehen, jedoch mittels Maschinen und magischer Kraft fliegen können. Klar, dass es in so einer Welt auch Piraten gibt, die sich die Verwundbarkeit der frei Umherreisenden zu Nutze machen und diese nach Strich und Faden ausrauben. Während die "Black Pirates" dabei nur den persönlichen Gewinn im Auge haben, stellen die "Blue Rogues" ihre kriminellen Fähigkeiten in den Dienst der Armen und Bedürftigen, indem sie Schiffe reicher und schwer bewaffneter Imperiumsschiffe entern und die verdutzten Schergen um ihre Fracht erleichtern.
[[Bild:Skiesofarcadia2.jpg|250px|left]]
Bei einem dieser Beutezüge treffen nun der junge Vyse und seine Jugendfreundin Aika auf ein seltsam gekleidetes Mädchen, welches augenscheinlich von dem Kommandanten des riesigen Kreuzers gekidnappt wurde. Kurzerhand entschließt sich das quirlige Paar, neben der üblichen Beute auch dieses Mädchen den Händen ihrer Häscher zu entreißen. Damit beginnt ein Abenteuer, dessen Ausmaße sich die Beiden noch gar nicht ausmalen können, denn die junge Maid ist Mitglied eines sehr speziellen Volkes und auf der Suche nach den magischen "Moonstones", die, sind sie erstmal vereint, die Macht haben, die gigantischen "Gigas"-Dämonen zu beherrschen. Wer diese Steine in der Hand hat, verfügt über die zerstörerischste Macht dieser Welt und es versteht sich von selbst, dass Vyse und seine Freunde nicht die einzigen sind, die hinter diesen Steinen her sind...
 
Im weiteren Verlauf entspinnt sich die Geschichte, die zwar nicht besonders originell, dafür mit Esprit und mittels vielen kleinen Episoden und Sidestories ansprechend erzählt wird. Bis Vyse und seine Freunde das Rätsel um die Steine und die mysteriösen "Gigas" Wesen gelöst haben vergeht einige Zeit, denn im Gegensatz zu vielen einsteigerfreundlichen Rollenspielen ist das frei zu erforschende Gebiet in "Skies of Arcadia" riesig. Anstatt einer normalen Oberweltkarte ist man hier mit einem Himmel konfrontiert, der in seiner Weite und Komplexität gewaltig ist.
 
Überall gibt es versteckte Bereiche, die es mittels des eigenen Luftschiffes zu erkunden gilt, so dass einem innerhalb dieser Wolkenwelt niemals langweilig wird. Man muss einfach mal gesehen haben, wie sich majestätische Bergmassive inklusive glitzernden Wasserfällen aus den Wolken schälen: Fantastisch! Von dem ungewöhnlichen Setting einmal abgesehen, ist allerdings auch viel beim Alten geblieben. In den Himmelsregionen von "Skies of Arcadia" befinden sich massig Städte und Dörfer, die es zu besuchen gilt, um neuen Proviant, stärkere Waffen und Informationen zu ergattern, dazu die genreüblichen, sehr schön gestalteten Dungeons.
 
[[Bild:Skiesofarcadia1.jpg|300px|right]] Sind die Städte und Dörfer grafisch zwar hübsch, aber nicht sonderlich polygonreich gestaltet, was sich an der relativ einfachen, "eckigen" Architektur ablesen lässt, sind die Dungeons eine Klasse für sich. Mit der Power der Dreamcast im Rücken sind die Gewölbe diesmal wirklich beeindruckend, mitunter schon fast einschüchternd gewaltig und unheimlich gestaltet. Mag das ganze durch die - nach heutigen Maßstäben doch recht begrenzten - Grafikfähigkeiten der Dreamcast dieser sehr wichtige Teil eines jeden RPGs heutzutage niemanden mehr von Hocker hauen, so muss man Skies of Arcadia dennoch im Kontext der damaligen Zeit betrachten. Bot es damals es doch bereits rein optisch ein ganz neues Spielgefühl im RPG-Bereich, was die eher schwächelnde Städteoptik schnell vergessen lässt: Tolle Texturen und eine atemberaubende Architektur prägten das Bild in den Dungeons.
 
Innerhalb der Dungeons (wie auch der "Oberwelt") gibt's ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten: Den Zufallskämpfen. Das Kampfsystem, welches hierbei zum Tragen kommt, ist strikt rundenbasiert und verzichtet zum Glück auf jedes Echtzeitmätzchen. Im oberen Bereich des Bildschirms gibt es eine Punkteanzeige, welche sich durch Angriffe oder durch das "Konzentrieren" einzelner Charaktere zunehmend füllt. Diese Punkte können dann im Kampf für vernichtende Spezialattacken oder Magien verwendet werden, was dem Ganzen eine willkommene strategische Note gibt.
 
Optisch sind die Kämpfe mit bombastisch inszenierten Zauber- und Spezialattacken eine wahre Augenweide, manchmal ist es vor lauter Stroboskopblitzen und Farborgien schon fast etwas zu viel des Guten und wirkt mitunter leicht übertrieben, aber wer will sich hier wirklich beschweren? Die Epilepsiewarnung im Vorspann des Spiels sollte jedoch besser ernst genommen werden... Sind die Spezialeffekte genial, so kann man das von den Charakteranimationen nicht unbedingt behaupten. Während eines Kampfes bewegen sich die Figuren und Monster nicht besonders flüssig und oftmals etwas hölzern über die Szenarien. Dies schadet allerdings der optischen Qualität der Kämpfe nicht so sehr, wie es sich vielleicht anhören mag.
 
[[Bild:Skiesofarcadia3.jpg|250px|right]] Wenn ich gerade schon beim Motzen bin, dürfen auch die unsäglich unmotiviert gesprochen Kampfquotes und kleinen Geräusche, welche die Figuren im Spiel immer mal wieder von sich geben, nicht unerwähnt bleiben. Ist es normalerweise durchaus zu begrüßen, wenn Sprachausgabe in einem RPG vorhanden ist, sei sie auch noch so selten, so ist sie hier durchweg billig und einfach peinlich anzuhören, was der Atmosphäre mehr schadet als nützt, da das Charakterdesign ohnehin nicht gerade vor Originalität sprüht.
 
Zwar sind die wackeren Piraten durchweg sympathisch, der Funke springt jedoch einfach nicht in dem Maße über, wie es bei den Referenztiteln Marke "Final Fantasy IX", "Lunar" oder [[Grandia II]] der Fall ist. Schlecht ist Skies of Arcadia definitiv nicht, ganz im Gegenteil: es ist definitiv eines der besten Rollenspiele auf der Dreamcast. Nur zur absoluten Spitze reicht es nicht, zumal die grafische Darstellung der Charaktere auch besser hätte ausfallen können. Zwar sind die Gesichter je nach Gemütslage animiert, was Charakterportraits überflüssig macht; die Polygonmodelle selbst sind für Dreamcast-Verhältnisse aber leider etwas detailarm und "kantig" ausgefallen.
 
==Fazit==
'''Ja, "Skies of Arcadia" ist eine mehr als lohnende Anschaffung für jeden RPG-Fan. Sicher ist nicht alles perfekt im Piratenhimmel, aber der Faszination die von dem ungewöhnlichen Setting, den abwechslungsreichen Kämpfen und den gelungenen Dungeons ausgeht, wird sich niemand so leicht entziehen können, zumal der Soundtrack das seinige tut, um die fantastische Atmosphäre zu unterstützen. Zusammen mit [[Grandia 2]] und [[Phantasy Star Online]] gehört Skies of Arcadia definitiv zum RPG-Himmel auf der Dreamcast. Das Spiel hat zwar durchaus seine Schwächen, kann über Wochen faszinieren. Daumen hoch!'''


Als Fortbewegungsmittel dienen verschiedene Luftschiffe, die genau wie ihre im Ozean dümpelnden Vettern aussehen, jedoch mittels Maschinen und magischer Kraft fliegen können. Klar, dass es in so einer Welt auch Piraten gibt, die sich die Verwundbarkeit der frei Umherreisenden zu Nutze machen und diese nach Strich und Faden ausrauben. Während die "Black Pirates" dabei nur den persönlichen Gewinn im Auge haben, stellen die "Blue Rogues" ihre kriminellen Fähigkeiten in den Dienst der Armen und Bedürftigen, indem sie Schiffe reicher und schwer bewaffneter Imperiumsschiffe entern und die verdutzten Schergen um ihre Fracht erleichtern.


Bei einem dieser Beutezüge treffen nun der junge Vyse und seine Jugendfreundin Aika auf ein seltsam gekleidetes Mädchen, welches augenscheinlich von dem Kommandanten des riesigen Kreuzers gekidnappt wurde. Kurzerhand entschließt sich das quirlige Paar, neben der üblichen Beute auch dieses Mädchen den Händen ihrer Häscher zu entreißen. Damit beginnt ein Abenteuer, dessen Ausmaße sich die Beiden noch gar nicht ausmalen können, denn die junge Maid ist Mitglied eines sehr speziellen Volkes und auf der Suche nach den magischen "Moonstones", die, sind sie erstmal vereint, die Macht haben, die gigantischen "Gigas"-Dämonen zu beherrschen. Wer diese Steine in der Hand hat, verfügt über die zerstörerischste Macht dieser Welt und es versteht sich von selbst, dass Vyse und seine Freunde nicht die einzigen sind, die hinter diesen Steinen her sind...
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|'''Grafik'''
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|'''Gameplay'''
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[[Kategorie:Spieletest]]

Aktuelle Version vom 25. September 2012, 18:10 Uhr

Skies of Arcadia
Skiesofarcadiacoverpal.jpg
Genre Rollenspiel
Erschienen Jp.png 05.10.2000
Us.png 13.11.2000
Eu.png 27.04.2001
Entwickler Overworks
Vertrieb SEGA
Online-Funktionen Ja,
Download-Inhalte
Spieler 1
Kompatibel mit VMU, VGA-Box,
Vibration Pack
Mehr Infos Weitere Daten

Wirklich gute RPGs sind auf der Dreamcast eher selten. Während es auf der PlayStation Kracher wie "Chrono Cross," "Final Fantasy IX" oder "Valkyrie Profile" gab, war das Angebot auf der Dreamcast eher mager. SEGA brachte mit "Skies of Arcadia" aber ein Spiel dieses Genres heraus, das der Plattform ein wenig Ehre machte.

Das in Japan unter dem Namen "Eternal Arcadia" erschienene Skies of Arcadia gilt heute als Klassiker. Wir haben das Spiel nun unter die Lupe genommen und geprüft, ob es diesen Ruf zurecht genießt.

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Mit der Dreamcast waren die Zeiten von starren Render- oder Bitmap-Hintergründen, wie man sie etwa von der PSX kannte, vorbei. Die Welt von "Skies of Arcadia" erstrahlt vollständig im Polygon-Gewand und eröffnete damals ganz neue Möglichkeiten des Eintauchens in die virtuelle Welt. Man hat den Eindruck von Größe und ewig weiten Ausmaßen dieser Welt, was durch den Umstand noch gefördert wird, dass "Skies of Arcadia" komplett in den Wolken einer Welt spielt, die den festen Erdboden gar nicht mehr kennt. Vor langer Zeit hat eine gewaltige Katastrophe dazu geführt, dass sich ganze Erdmassen gelöst haben, welche nun frei in den Lüften schweben. Die Überlebenden passten sich so gut es ging den neuen Gegebenheiten an und bauten in luftiger Höhe auf den verbleibenden "Inseln" ihre Dörfer und Städte.

Als Fortbewegungsmittel dienen verschiedene Arten von Luftschiffen, die genau wie ihre im Ozean dümpelnden Vettern aussehen, jedoch mittels Maschinen und magischer Kraft fliegen können. Klar, dass es in so einer Welt auch Piraten gibt, die sich die Verwundbarkeit der frei Umherreisenden zu Nutze machen und diese nach Strich und Faden ausrauben. Während die "Black Pirates" dabei nur den persönlichen Gewinn im Auge haben, stellen die "Blue Rogues" ihre kriminellen Fähigkeiten in den Dienst der Armen und Bedürftigen, indem sie Schiffe reicher und schwer bewaffneter Imperiumsschiffe entern und die verdutzten Schergen um ihre Fracht erleichtern.

Skiesofarcadia2.jpg

Bei einem dieser Beutezüge treffen nun der junge Vyse und seine Jugendfreundin Aika auf ein seltsam gekleidetes Mädchen, welches augenscheinlich von dem Kommandanten des riesigen Kreuzers gekidnappt wurde. Kurzerhand entschließt sich das quirlige Paar, neben der üblichen Beute auch dieses Mädchen den Händen ihrer Häscher zu entreißen. Damit beginnt ein Abenteuer, dessen Ausmaße sich die Beiden noch gar nicht ausmalen können, denn die junge Maid ist Mitglied eines sehr speziellen Volkes und auf der Suche nach den magischen "Moonstones", die, sind sie erstmal vereint, die Macht haben, die gigantischen "Gigas"-Dämonen zu beherrschen. Wer diese Steine in der Hand hat, verfügt über die zerstörerischste Macht dieser Welt und es versteht sich von selbst, dass Vyse und seine Freunde nicht die einzigen sind, die hinter diesen Steinen her sind...

Im weiteren Verlauf entspinnt sich die Geschichte, die zwar nicht besonders originell, dafür mit Esprit und mittels vielen kleinen Episoden und Sidestories ansprechend erzählt wird. Bis Vyse und seine Freunde das Rätsel um die Steine und die mysteriösen "Gigas" Wesen gelöst haben vergeht einige Zeit, denn im Gegensatz zu vielen einsteigerfreundlichen Rollenspielen ist das frei zu erforschende Gebiet in "Skies of Arcadia" riesig. Anstatt einer normalen Oberweltkarte ist man hier mit einem Himmel konfrontiert, der in seiner Weite und Komplexität gewaltig ist.

Überall gibt es versteckte Bereiche, die es mittels des eigenen Luftschiffes zu erkunden gilt, so dass einem innerhalb dieser Wolkenwelt niemals langweilig wird. Man muss einfach mal gesehen haben, wie sich majestätische Bergmassive inklusive glitzernden Wasserfällen aus den Wolken schälen: Fantastisch! Von dem ungewöhnlichen Setting einmal abgesehen, ist allerdings auch viel beim Alten geblieben. In den Himmelsregionen von "Skies of Arcadia" befinden sich massig Städte und Dörfer, die es zu besuchen gilt, um neuen Proviant, stärkere Waffen und Informationen zu ergattern, dazu die genreüblichen, sehr schön gestalteten Dungeons.

Skiesofarcadia1.jpg

Sind die Städte und Dörfer grafisch zwar hübsch, aber nicht sonderlich polygonreich gestaltet, was sich an der relativ einfachen, "eckigen" Architektur ablesen lässt, sind die Dungeons eine Klasse für sich. Mit der Power der Dreamcast im Rücken sind die Gewölbe diesmal wirklich beeindruckend, mitunter schon fast einschüchternd gewaltig und unheimlich gestaltet. Mag das ganze durch die - nach heutigen Maßstäben doch recht begrenzten - Grafikfähigkeiten der Dreamcast dieser sehr wichtige Teil eines jeden RPGs heutzutage niemanden mehr von Hocker hauen, so muss man Skies of Arcadia dennoch im Kontext der damaligen Zeit betrachten. Bot es damals es doch bereits rein optisch ein ganz neues Spielgefühl im RPG-Bereich, was die eher schwächelnde Städteoptik schnell vergessen lässt: Tolle Texturen und eine atemberaubende Architektur prägten das Bild in den Dungeons.

Innerhalb der Dungeons (wie auch der "Oberwelt") gibt's ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten: Den Zufallskämpfen. Das Kampfsystem, welches hierbei zum Tragen kommt, ist strikt rundenbasiert und verzichtet zum Glück auf jedes Echtzeitmätzchen. Im oberen Bereich des Bildschirms gibt es eine Punkteanzeige, welche sich durch Angriffe oder durch das "Konzentrieren" einzelner Charaktere zunehmend füllt. Diese Punkte können dann im Kampf für vernichtende Spezialattacken oder Magien verwendet werden, was dem Ganzen eine willkommene strategische Note gibt.

Optisch sind die Kämpfe mit bombastisch inszenierten Zauber- und Spezialattacken eine wahre Augenweide, manchmal ist es vor lauter Stroboskopblitzen und Farborgien schon fast etwas zu viel des Guten und wirkt mitunter leicht übertrieben, aber wer will sich hier wirklich beschweren? Die Epilepsiewarnung im Vorspann des Spiels sollte jedoch besser ernst genommen werden... Sind die Spezialeffekte genial, so kann man das von den Charakteranimationen nicht unbedingt behaupten. Während eines Kampfes bewegen sich die Figuren und Monster nicht besonders flüssig und oftmals etwas hölzern über die Szenarien. Dies schadet allerdings der optischen Qualität der Kämpfe nicht so sehr, wie es sich vielleicht anhören mag.

Skiesofarcadia3.jpg

Wenn ich gerade schon beim Motzen bin, dürfen auch die unsäglich unmotiviert gesprochen Kampfquotes und kleinen Geräusche, welche die Figuren im Spiel immer mal wieder von sich geben, nicht unerwähnt bleiben. Ist es normalerweise durchaus zu begrüßen, wenn Sprachausgabe in einem RPG vorhanden ist, sei sie auch noch so selten, so ist sie hier durchweg billig und einfach peinlich anzuhören, was der Atmosphäre mehr schadet als nützt, da das Charakterdesign ohnehin nicht gerade vor Originalität sprüht.

Zwar sind die wackeren Piraten durchweg sympathisch, der Funke springt jedoch einfach nicht in dem Maße über, wie es bei den Referenztiteln Marke "Final Fantasy IX", "Lunar" oder Grandia II der Fall ist. Schlecht ist Skies of Arcadia definitiv nicht, ganz im Gegenteil: es ist definitiv eines der besten Rollenspiele auf der Dreamcast. Nur zur absoluten Spitze reicht es nicht, zumal die grafische Darstellung der Charaktere auch besser hätte ausfallen können. Zwar sind die Gesichter je nach Gemütslage animiert, was Charakterportraits überflüssig macht; die Polygonmodelle selbst sind für Dreamcast-Verhältnisse aber leider etwas detailarm und "kantig" ausgefallen.

Fazit

Ja, "Skies of Arcadia" ist eine mehr als lohnende Anschaffung für jeden RPG-Fan. Sicher ist nicht alles perfekt im Piratenhimmel, aber der Faszination die von dem ungewöhnlichen Setting, den abwechslungsreichen Kämpfen und den gelungenen Dungeons ausgeht, wird sich niemand so leicht entziehen können, zumal der Soundtrack das seinige tut, um die fantastische Atmosphäre zu unterstützen. Zusammen mit Grandia 2 und Phantasy Star Online gehört Skies of Arcadia definitiv zum RPG-Himmel auf der Dreamcast. Das Spiel hat zwar durchaus seine Schwächen, kann über Wochen faszinieren. Daumen hoch!


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