Demoszene: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Demoszene beschäftigt sich mit der Erzeugung digitaler Kunst, meist in Form von musikalisch unterlegten Grafik-Animationen. Diese Kreationen werden Demos genannt. | Die Demoszene beschäftigt sich mit der Erzeugung digitaler Kunst, meist in Form von musikalisch unterlegten Grafik-Animationen. Diese Kreationen werden Demos genannt. | ||
Die ersten Ansätze fand die Demoszene während der Hochzeit der 8-Bit-Heimcomputer, insbesondere auf dem [http://de.wikipedia.org/wiki/C64 Commodore 64].In dieser Zeit wurden massenhaft Computerspiele auf den Markt gebracht, die meist mit einem Kopierschutz versehen waren. Daraufhin entstanden so genannte Cracker-Gruppen, die sich darauf spezialisierten, den Kopierschutz zu entfernen. Diese Szene wuchs relativ schnell und einzelne Gruppen begannen eine Art Wettbewerb darum, wer als erster bei den beliebtesten Spielen den Kopierschutz entfernte und diese kopierbare Fassung (Crack) anschließend der Allgemeinheit bereitstellte. | [[Bild:demo1.jpg|thumb|left|Eine Demo für den PC]]Die ersten Ansätze fand die Demoszene während der Hochzeit der 8-Bit-Heimcomputer, insbesondere auf dem [http://de.wikipedia.org/wiki/C64 Commodore 64].In dieser Zeit wurden massenhaft Computerspiele auf den Markt gebracht, die meist mit einem Kopierschutz versehen waren. Daraufhin entstanden so genannte Cracker-Gruppen, die sich darauf spezialisierten, den Kopierschutz zu entfernen. Diese Szene wuchs relativ schnell und einzelne Gruppen begannen eine Art Wettbewerb darum, wer als erster bei den beliebtesten Spielen den Kopierschutz entfernte und diese kopierbare Fassung (Crack) anschließend der Allgemeinheit bereitstellte. | ||
Traditionell wurden die veröffentlichten Spiele mit einem Intro versehen. Anfänglich war das eine kleine Animation, die vor dem eigentlichen Spiel kurz ablief und Computermusik und Computeranimationen zeigte. In diesen Animationen demonstrierten die Cracker ihr Können und es wurden meist auch andere Szenemitglieder gegrüßt. Neben den eigentlichen Crack spielte auch das Intro eine Rolle für das Ansehen der Gruppe. Es wurden immer aufwändigere Intros programmiert, die oft die Grenzen der zur Verfügung stehenden Hardware erreichten. | [[Bild:echelonintro.jpg|thumb|Intro der Gruppe [http://www.pouet.net/groups.php?which=1611 Echelon]]]Traditionell wurden die veröffentlichten Spiele mit einem Intro versehen. Anfänglich war das eine kleine Animation, die vor dem eigentlichen Spiel kurz ablief und Computermusik und Computeranimationen zeigte. In diesen Animationen demonstrierten die Cracker ihr Können und es wurden meist auch andere Szenemitglieder gegrüßt. | ||
Neben den eigentlichen Crack spielte auch das Intro eine Rolle für das Ansehen der Gruppe. Es wurden immer aufwändigere Intros programmiert, die oft die Grenzen der zur Verfügung stehenden Hardware erreichten. Auch Dreamcast-Raubkopien wurden noch mehrheitlich mit Intros versehen. (siehe Bild rechts) | |||
Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wurden Raubkopien ein immer größeres Problem der Software-Industrie. Sie stellte wegen unausreichender Gewinne teilweise die Entwicklung von Spielen für bestimmte Plattformen komplett ein. | Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wurden Raubkopien ein immer größeres Problem der Software-Industrie. Sie stellte wegen unausreichender Gewinne teilweise die Entwicklung von Spielen für bestimmte Plattformen komplett ein. | ||
Zum Beispiel wurden die Cracker oft beschuldigt, maßgeblich für den Untergung des [http://de.wikipedia.org/wiki/Amiga Amiga-Heimcomputers] verantwortlich gewesen zu sein. Das Verbreiten illegaler Kopien uferte aus und viele Entwickler stellten infolgedessen die Entwicklung neuer Titel für den Amiga ein. | |||
Auch Firmen gingen nun verstärkt gegen Raubkopien vor. Neben einzelnen Crackern wurden sogar ganze Gruppen verhaftet. Haftstrafen wurden verhängt, es gab Hausdurchsuchungen und Beschlagnamungen. | Auch Firmen gingen nun verstärkt gegen Raubkopien vor. Neben einzelnen Crackern wurden sogar ganze Gruppen verhaftet. Haftstrafen wurden verhängt, es gab Hausdurchsuchungen und Beschlagnamungen. | ||
Es entstanden die ersten echten Demos, also eine digitale Animation mit Musikuntermalung, unabhängig von Raubkopien. | Es entstanden nun die ersten echten Demos, also eine digitale Animation mit Musikuntermalung (Intro), unabhängig von Raubkopien. Damit war der Schritt in die Legalität geschafft. Die Demo-Entwickler distanzierten sich immer weiter von Raubkopien. Intros sind bei heutigen Cracks von Spielen fast gar nicht mehr zu sehen. Die Demo-Szene hatte damit den Schritt in die Legalität geschafft. Viele Mainstream-PC-Magazine berichteten bereits über die Demoszene, sogar das ZDF brachte einen Bericht über diese digitale Subkultur. | ||
Es gibt heute viele unterschiedliche Veranstaltungen, auf denen Anhänger der Demoszene ihre Werke auf Großleinwänden vorstellen. Programmiert werden solche Demos meist für den PC, aber auch für alte Heimcomputer, wie etwa den Amiga oder den C64 und auch für Spielkonsolen. | |||
==Die Demo-Szene auf dem Dreamcast== | |||
Die Webseite [[Dreamcast-Scene]] begann 2003 den Demo-Entwicklern den Dreamcast als Zielplattform schmackhaft zu machen. Auf mehreren Demo-Parties war [[Dreamcast-Scene]] vertreten, oft auch als Sponsor. Es wurden Sachpreise für die besten Dreamcast-Demos verlost und kostenlose CDs mit dem freien [[KallistiOS]]-Entwicklerkit an Interessierte verteilt. Das ganze Jahr 2004 über war Dreamcast-Scene auf den wichtigsten Demoszene-Treffen präsent und sorgte dafür, dass viele digitale Kunstwerke auch für SEGAs Kringelkasten erschienen. | Die Webseite [[Dreamcast-Scene]] begann 2003 den Demo-Entwicklern den Dreamcast als Zielplattform schmackhaft zu machen. Auf mehreren Demo-Parties war [[Dreamcast-Scene]] vertreten, oft auch als Sponsor. Es wurden Sachpreise für die besten Dreamcast-Demos verlost und kostenlose CDs mit dem freien [[KallistiOS]]-Entwicklerkit an Interessierte verteilt. Das ganze Jahr 2004 über war Dreamcast-Scene auf den wichtigsten Demoszene-Treffen präsent und sorgte dafür, dass viele digitale Kunstwerke auch für SEGAs Kringelkasten erschienen. |
Version vom 17. März 2009, 12:53 Uhr
Die Demoszene beschäftigt sich mit der Erzeugung digitaler Kunst, meist in Form von musikalisch unterlegten Grafik-Animationen. Diese Kreationen werden Demos genannt.
Die ersten Ansätze fand die Demoszene während der Hochzeit der 8-Bit-Heimcomputer, insbesondere auf dem Commodore 64.In dieser Zeit wurden massenhaft Computerspiele auf den Markt gebracht, die meist mit einem Kopierschutz versehen waren. Daraufhin entstanden so genannte Cracker-Gruppen, die sich darauf spezialisierten, den Kopierschutz zu entfernen. Diese Szene wuchs relativ schnell und einzelne Gruppen begannen eine Art Wettbewerb darum, wer als erster bei den beliebtesten Spielen den Kopierschutz entfernte und diese kopierbare Fassung (Crack) anschließend der Allgemeinheit bereitstellte.
Traditionell wurden die veröffentlichten Spiele mit einem Intro versehen. Anfänglich war das eine kleine Animation, die vor dem eigentlichen Spiel kurz ablief und Computermusik und Computeranimationen zeigte. In diesen Animationen demonstrierten die Cracker ihr Können und es wurden meist auch andere Szenemitglieder gegrüßt.
Neben den eigentlichen Crack spielte auch das Intro eine Rolle für das Ansehen der Gruppe. Es wurden immer aufwändigere Intros programmiert, die oft die Grenzen der zur Verfügung stehenden Hardware erreichten. Auch Dreamcast-Raubkopien wurden noch mehrheitlich mit Intros versehen. (siehe Bild rechts)
Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wurden Raubkopien ein immer größeres Problem der Software-Industrie. Sie stellte wegen unausreichender Gewinne teilweise die Entwicklung von Spielen für bestimmte Plattformen komplett ein.
Zum Beispiel wurden die Cracker oft beschuldigt, maßgeblich für den Untergung des Amiga-Heimcomputers verantwortlich gewesen zu sein. Das Verbreiten illegaler Kopien uferte aus und viele Entwickler stellten infolgedessen die Entwicklung neuer Titel für den Amiga ein.
Auch Firmen gingen nun verstärkt gegen Raubkopien vor. Neben einzelnen Crackern wurden sogar ganze Gruppen verhaftet. Haftstrafen wurden verhängt, es gab Hausdurchsuchungen und Beschlagnamungen.
Es entstanden nun die ersten echten Demos, also eine digitale Animation mit Musikuntermalung (Intro), unabhängig von Raubkopien. Damit war der Schritt in die Legalität geschafft. Die Demo-Entwickler distanzierten sich immer weiter von Raubkopien. Intros sind bei heutigen Cracks von Spielen fast gar nicht mehr zu sehen. Die Demo-Szene hatte damit den Schritt in die Legalität geschafft. Viele Mainstream-PC-Magazine berichteten bereits über die Demoszene, sogar das ZDF brachte einen Bericht über diese digitale Subkultur.
Es gibt heute viele unterschiedliche Veranstaltungen, auf denen Anhänger der Demoszene ihre Werke auf Großleinwänden vorstellen. Programmiert werden solche Demos meist für den PC, aber auch für alte Heimcomputer, wie etwa den Amiga oder den C64 und auch für Spielkonsolen.
Die Demo-Szene auf dem Dreamcast
Die Webseite Dreamcast-Scene begann 2003 den Demo-Entwicklern den Dreamcast als Zielplattform schmackhaft zu machen. Auf mehreren Demo-Parties war Dreamcast-Scene vertreten, oft auch als Sponsor. Es wurden Sachpreise für die besten Dreamcast-Demos verlost und kostenlose CDs mit dem freien KallistiOS-Entwicklerkit an Interessierte verteilt. Das ganze Jahr 2004 über war Dreamcast-Scene auf den wichtigsten Demoszene-Treffen präsent und sorgte dafür, dass viele digitale Kunstwerke auch für SEGAs Kringelkasten erschienen.
Liste mit Dreamcast-Demos
Es erschien eine Vielzahl an Demos für Dreamcast. Im folgenden findet ihr eine (möglichst) komplette List aller.
Im folgenden steht BIN für Binärdatei und SRC für Quelltext.
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Andere Plattformen
Leider muss man dazu sagen, dass im Vergleich zu anderen Konsolen und Plattformen nur wenige Demos für den Dreamcast erschienen. Besonders alte Heimcomputer wie etwa der Commodore 64 oder der Amiga sind in der Demo-Szene besonders beliebt - und natürlich ganz normale PCs.