V-Rally 2: Unterschied zwischen den Versionen

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(kein Unterschied)

Version vom 9. Mai 2009, 09:05 Uhr

Daten

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Entwickler: eden Studios
Vertrieb: Infogrames

Genre: Rennspiel
Spieler: 1 - 4
Medien: 1 GD-ROM
VMU-Minispiel: Nein
Anzahl VMU Blöcke: 8 Blöcke
Unterstützte Peripherie: Standard Controller, Lenkrad, VMU, Vibrationspack
50/60Hz-Modus: Nein
VGA-Unterstützung: Ja

Online: Nein
Altersfreigabe: geeignet ab 6 Jahren (USK)
Erscheinungsdatum: 2000 (Europa)
Katalog Nummer: T-15105D-18


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Einleitung

(Roberto) Seit der Einführung von Polygonen und Co. im Videospielbereich sind die Rennspiele zu einem der beliebtesten Genres überhaupt geworden. Während die einen den Spieler mit einfacher Steuerung und simplen Fahrzeugen zum Kauf bewegen wollen, beschreiten auch sehr viele den Weg des Realismus. Zu diesen eher realistischen Games zählen sowohl Formel –1 Titel als auch die Vertreter mit “normalen“ Wagen wie in Gran Turismo. Der dritte im Bunde sind die immer beliebter werdenden Ralley-Simulationen. Diese Racer zeichnen sich von jeher durch einen hohen Detailgrad (in Hinsicht auf Wirklichkeitsnähe) und ein zwar durchaus realistisches aber dennoch immer etwas Arcade-iges Gameplay aus. Die bekanntesten Vertreter des Genres sind wohl Colin McRae Rally, Sega Rally, World Rally Championship und eben V-Rally.

Inhalt

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Die “Expert Edition“ von V-Rally 2 – dem Nachfolger des erfolgreichen Psone-Spiels – ist eine speziell auf den Dreamcast zugeschnittene Fassung des auch für PlayStation und PC veröffentlichten Rally-Spektakels.

Die EdenStudios haben insgesamt 84 Strecken in 12 Ländern auf 4 verschiedene Spielmodi aufgeteilt. Der erste Modus ist das Zeitfahren. Ihr wählt einfach eine Strecke, euren Wagen und düst allein oder gegen euren (speicherbaren) Ghost über den Track. Wie in anderen Racern auch ist dieser Modus ideal um die Rennorte besser kennen zu lernen und zu trainieren.

Im Arcade-Modus entdeckt ihr die Sonderprüfungen (Rennen) der Reihe nach. Ihr müsst – ähnlich Sega Rally - ein vorgelegtes Zeitlimit einhalten, damit die nächste Sonderprüfung freigeschalten wird. Dabei treten aufgeteilt in drei Sonderprüfungsgruppen mit steigendem Schwierigkeitsgrad, 4 Piloten gleichzeitig gegeneinander an. Zu Beginn habt ihr drei Versuche. Solltet ihr nicht innerhalb des Limits den nächsten Checkpoint erreichen ist das Rennen vorbei und ihr verliert ein Continue. Schafft ihr es jedoch Erster zu werden bekommt ihr sogar einen zusätzlichen Versuch.

Der V-Rally-Pokal besteht aus 3 Pokalrennen mit jeweils unterschiedlich vielen Sonderprüfungen. Im Wettstreit um die Trophäe treten erneut 4 Fahrer gleichzeitig an. Nach den Rennen werden eure Zeiten zu einer Gesamtzeit addiert und mit den anderen verglichen. Wer also insgesamt der schnellste war hat am Ende auch gewonnen. Vorsichtiges Fahren ist hier wie auch im Arcade-Modus nicht wichtig denn die Schäden haben keine Auswirkungen auf das Handling.

Die vierte Spieloption nennt sich Rally-Championship. Hier hat Eden besonderen Wert auf Realismus gelegt. Im Championship kämpft ihr gegen acht Gegner. Wie in der echten WRC seid ihr dabei aber immer allein auf den nach Ländern gegliederten Strecken und seht lediglich die Zeiten eurer Opponenten. Jede Rally besteht aus 2 oder 3 Sonderprüfungen ohne Rundkurs. Man muss alle Prüfungen fahren, um eine Rally zu beenden. Am Ende jeder Rally werden jedem Fahrer seinem Rang entsprechend Punkte zuerkannt wobei es für Platz 1 zehn Punkte, für Platz 2 sechs Punkte und so weiter gibt. Die Besonderheit im Rally-Championship-Modus ist, dass die Unfallschäden in Echtzeit berechnet werden. Fliegt ihr etwa mit 120 in einen Graben so bekommt ihr das auch zu spüren. Um diese Schäden zu beheben bekommt ihr nach jeder Prüfung genau 30 Minuten Zeit. Je nachdem was und wieviel kaputt ist müsst ihr euch wohl überlegen was ihr repariert.

Für ein Konsolenspiel sehr ungewöhnlich ist der eingebaute Streckeneditor. Mit dem recht einfachen aber leistungsfähigen Tool bastelt ihr entweder selbst Strecken oder ihr legt ein Paar Grundwerte fest und der Editor erstellt eigenständig eine neue Piste. Abhängig von der Größe nimmt eure Kreation bis zu 100 Blöcke (eine halbe VM) weg.

Obwohl z.B. die Xbox über eine Festplatte verfügt sind Editoren auch heutzutage noch etwas Besonderes im Konsolenbereich. Damit besitzt V-Rally 2 einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz.

Grafik

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Sowohl die Strecken als auch die Wagenmodelle kann man wirklich als gelungen bezeichnen. Wenn man durch die vielen abwechslungsreichen Länder fährt, fällt einem sofort die landestypische Vegetation auf. Die Bäume, Sträucher, Gräser und all das andere Grünzeug ist zwar nur zweidimensional aber dafür ist es je nach Region in sehr üppiger Anzahl vorhanden. An verschiedene Witterungsbedingungen hat man natürlich auch gedacht und so wurden Schneefall, Regen und auch Nachtfahrten integriert.

Die Fahrzeuge wurden nicht nur detailgetreu ihren realen Vorbildern nachempfunden sondern bieten sehr schöne Lichtreflektionen und deutlich sichtbare Schäden an der Karosserie. Je nach Untergrund setzt sich natürlich auch viel Dreck auf dem Auto ab.

Ein weiterer Beweis für die Detailversessenheit der Designer sind die gelegentlich über die Strecke laufenden Zuschauer und die hübschen Sky-Boxen. Die gute Weitsicht wird lediglich von kaum auffallenden Pop-Ups gestört. Am beeindruckendsten ist wohl die Tatsache dass die Grafik ganz gleich was auf dem Bildschirm los ist (im Splitscreen sieht die Sache leider etwas anders aus) immer flüssig bleibt.

Schon allein die hohe Anzahl an Strecken garantiert mehr als genug optische und spielerische Abwechslung.

Sound

Im Vergleich zum Rest des Spiels ist der Sound zwar der schwächste Bereich von V-Rally 2 aber das bedeutet nicht das er schlecht ist. Im Gegenteil er heizt das Renngeschehen noch zusätzlich an.

Für die musikalische Seite des Titels hat sich Infogrames mit der Band “SIN“ – Fantasy-Rocker a la Within Temptation, Nightwish - zusammengetan. Diese Jungs sind zwar weitesgehend unbekannt aber machen ihren Job recht ordentlich. Das Ergebnis sind einige gute, grösstenteils instrumentale Rocksongs.

Die Motorengeräusche sind zwar gut aber klingen alle etwas zu ähnlich. Aufprall- und Umgebungsgeräusche sind ebenfalls fehlerlos und alle Kommandos eures wahlweise weiblichen/männlichen Co-Piloten sind sehr gut zu hören und gut gesprochen.

Gameplay

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Die insgesamt 26 Fahrzeuge (10 davon müssen erst freigespielt werden) sind in 3 Kategorien unterteilt –1,6L & 2L Kit-Cars sowie die World Rally Cars - und weisen alle ein mehr oder weniger eigenes Fahrverhalten auf. Weitere Unterschiede findet man unter anderem in Dingen wie Geschwindigkeit und Gewicht. Habt ihr euren Favoriten gefunden könnt ihr ihn sofort Testen und mit sofort meine ich ohne Ladezeit direkt auf die Piste, klasse. Bevor es dann richtig losgeht bleibt noch die Wahl der Perspektive. Hier lässt man euch von der Stoßstange über das Cockpit bis zur weit entfernten Außenkamera die freie Wahl.

Das wichtigste bei einem Rennspiel sind natürlich Fahrverhalten und Steuerung der Boliden. Genau hier haben die EdenStudios ganze Arbeit geleistet. Ich würde zwar nicht behaupten das die Fahrphysik zu 100 Prozent realistisch ist aber auf jeden Fall verleiht sie dem Spieler den Eindruck als wäre sie es. Trotz dessen fällt einem der Einstieg ins Spiel recht leicht. Schon nach wenigen Minuten hat man die gelungene Steuerung verinnerlicht. Hat man die ersten Rennen gewonnen will man gar nicht mehr aufhören in Petter Solberg-Manier durch die Pampa zu schliddern.

Das man je nach Wettbewerb nicht immer nur gegen die Zeit fährt ist ebenfalls ein Lob wert und bringt etwas Abwechslung in den Rennalltag. Für weitere Spieltiefe sorgt das Schadensmodell welches erst im Championship-Mode so richtig zum Zuge kommt. Dieses macht sich nicht nur optisch und akustisch bemerkbar sondern es wirkt sich auch je nach Art und Umfang spürbar auf euren Wagen und damit auf eure Zeiten aus. Wenn ihr also dem nächsten Baum guten Tag sagen wollt dann müsst ihr auch mit den Konsequenzen leben denn mit einem Auto das ständig nach rechts zieht lässt sich eine Linkskurve um so schwerer nehmen.

Technikfreaks haben zudem die Möglichkeit so einiges am Fahrzeug zu verändern. So könnt ihr die Reifen, Schaltung, Federung, Rahmenhöhe, Kurvenlage, Bremskraft und das Bremskraftverhalten vor jedem Rennen individuell an eure Bedürfnisse anpassen.

Neben den vielen Spielmodi und dem sehr guten Multiplayer sorgen detailierte Statisken über Spielzeit, gefahrene Kilometer usw. für zusätzliche Langzeitmotivation.

Fazit

Ihr mögt die WRC, liebt Rennspiele und könnt den Schotten nicht mehr sehen? Dann holt euch die Expert Edition von V-Rally 2. Die Entwickler haben ein rundum gutes Spiel geschaffen. Sowohl der große Umfang und die ansprechende Optik als auch das hervorragende Fahrgefühl machen V-Rally 2 auch heute noch sehr spielenswert.