Mega Drive
SEGA Mega Drive | ||
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Offzielle Webseite | Unbekannt | |
Preis (bei Veröffentlichung) | ca. 295 DM (1990) | |
Erschienene Spiele | ca. 500 | |
Veröffentlichungen von Hobby-Entwicklern |
Unbekannt | |
Verkaufte Einheiten | zwischen 35 und 40 Millionen | |
Veröffentlichung | 29.10.1988 09.01.1989 30.11.1990 | |
Hersteller | SEGA | |
Vorgänger | Master System | |
Nachfolger | SEGA Saturn | |
Wird noch hergestellt | Nein |
Das SEGA Mega Drive ist eine 16 Bit-Videospiel-Konsole und mit über 30 Millionen verkauften Exemplaren auch das erfolgreichste Gerät des japanischen Unternehmens SEGA. Das Mega Drive kam 1988 erstmals in Japan auf den Markt, mehr als zwei Jahre später, also 1990, dann auch nach Europa. In den USA ist das Mega Drive als SEGA Genesis bekannt. Unter anderem nahm die Videospiel-Reihe Sonic, heute ein Aushängeschild von SEGA, mit dem Titel Sonic the Hedgehog ihren Anfang auf dem Mega Drive.
Ende der 80er Jahre kontrollierte das NES von Nintendo den größten Teil des Videospiel-Marktes und SEGAs eigene Konsole Master System war relativ erfolglos, besonders auf dem japanischen Markt. Außerdem gewannen 16 Bit-Heimcomputer wie der Commodore Amiga oder der Atari ST an Bedeutung. Obwohl die Ausgangsposition für SEGA nicht besonders gut aussah, wagte man mit dem Mega Drive einen neuen Anlauf um auf dem Heimkonsolen-Markt Fuß zu fassen. Obwohl die Verkäufe in Japan zunächst schleppend vorangingen entwickelte sich das Mega Drive in Nordamerika und Europa schnell zu einem Erfolg. SEGA erlangte dort sogar die Marktführung, eine Position die man später nie wieder erlangte. Auch als 1990 das Super Nintendo (SNES) auf den Markt kam, gelang es Nintendo zunächst nicht etwas an dieser Situation ändern. SEGA initiierte eine äußert geschickte Werbekampagne um diese Stellung zu sichern. Das neue Maskottchen von SEGA, der blaue Igel Sonic, war einfach cool und SEGAs erfolgreiches Gegenstück zu Super Mario. Hervorragende Spiele und Spiele-Serien wie Sonic the Hedgehog, Streets of Rage, Golden Axe, Shinobi, Mega Man oder Phantasy Star (insbesondere Phantasy Star II) gelten noch heute als herrausragend und sicherten SEGA den Ruf als ein Entwickler exzellenter Spiele.
Als sich die Lebensspanne des Mega Drive langsam ihrem Mittelpunkt näherte und Nintendo auch in Europa langsam aber sicher immer mehr Marktanteile gewann, entwickelte SEGA eine Erweiterung für das Mega Drive, das sogenannte Mega CD. Dabei handelte es sich um ein CD-Laufwerk, das an das Mega Drive angeschlossen werden konnte. Das Mega CD blieb jeodoch hinter SEGAs Erwartungen zurück, insgesamt rund 6 Millionen Geräte wurden verkauft. Es kam 1993 in Deutschland auf den Markt. Zwar erschienen rund 200 Spiele für das Mega CD, die meisten sind jedoch einfach Konvertierungen der Modulversionen vieler Spiele, die sich durch einige zusätzliche Funktionen auszeichneten, wie beispielsweise vorgerenderte Videos oder Musik in CD-Qualität.
Ab 1994 war abzusehen, das eine neue Konsolengeneration in den Startlöchern stand. Sony plante mit der PlayStation in den Videospiele-Markt einzusteigen und auch Nintendo entwickelte im geheimen schon eine neue Konsole. Obwohl man mit dem SEGA Saturn ebenfalls an einem Nachfolger arbeitete, entwickelte man auch noch eine neue Erweiterung für das Mega Drive, das 32X. Dieses Gerät konnte man einfach in den Modulschacht des Mega Drive einstecken. Das 32X wiederum bot einen eigenen Steckplatz für 32X-Module. Es sollte aus der eigentlichen 16 Bit-Konsole ein 32 Bit Gerät machen. In Japan erschien es fast gleichzeitig mit dem Saturn und auch in Europa und Nordamerika folgte nach dem 32X nur einige Monate später der Saturn. Dies sorgte für Verwirrung unter Käufern, die sich unsicher waren ob sie das 32X oder den Saturn kaufen sollten. Letztendlich ließ SEGA das 32X schnell fallen (nur eine Handvoll Spiele waren dafür erschienen) und verärgerte damit die eigenen Fans. Die Vertrauensbasis zwischen SEGA und den eigenen Kunden war damit stark angekratzt. Das 32X war einer der größten Misserfolge SEGAs und brachte dem Unternehmen hohe Verluste ein.
Bis heute genießt das Mega Drive in einem für Videospiele eher nur am Rande bedeutsamen Markt große Beliebtheit: In Brasilien. Der brasilianische Hersteller Tectoy sicherte sich die Mega Drive-Lizenz, übersetze eine Reihe Spiele in das Portugiesische und vertreibt dort das Gerät mit großem Erfolg bis heute. Doch Tectoy war nicht das einzige Unternehmen, dass in jüngerer Zeit das Mega Drive neu auflegte. Es gab zahlreiche weitere "Remakes" der Konsole, teilweise auch Handhelds auf Mega-Drive-Basis. Hier zu nennen ist unter anderem die Firma Blaze.