DreamShell
Es gibt ja viele Betriebssysteme für den Dreamcast. Unter der Haube arbeitet ja bekanntlich Windows CE, auch wenn es nicht benutzbar ist und nur für Entwickler nützlich ist. Dann wurden auch noch Linux und NetBSD auf den Dreamcast portiert, zwei Betriebssysteme die viele sicher vom PC her kennen. Auch das relativ unbekannte Betriebssystem QNX wurde von Hobby-Programmierern an die Dreamcast-Hardware angepasst.
Aber keines dieser Systeme wurde speziell für den Dreamcast entwickelt. Der russische Programmierer SWAT schrieb schließlich ein eigenes Betriebssystem, dass speziell für Dreamcast entwickelt wurde und nannte dieses DreamShell.
Derzeit liegt dieses Betriebssystem in Beta 3 der Version 4 vor und es wird fleißig getestet. Es lehnt sich an UNIX an und bietet bereits eine grafische Oberfläche die man auch über den Kontroller steuern kann.
Von 2005 bis 2007 wurde sehr aktiv daran gearbeitet, nach einer zweijährigen Pause wird nun wieder weiterentwickelt. DreamShell ist durch Module erweiterbar, die von Anwendern geschrieben werden. Ein eigenes SDK (Entwicklerpaket) für DreamShell steht bereits zur Verfügung. Für die Zukunft ist sogar ein Webbrowser geplant, derzeit gibt es jedoch nur einen Dateimanager und einen Texteditor. Es ist bereits möglich MP3- und OGG-Dateien im Dateimanager wiederzugeben, ebenso wie man ISO-Dateien von dort aus starten kann. DreamShell unterstützt bereits auch den SD-Karten-Adapter.
Leider fehlt DreamShell derzeit die Hilfe der Community. Der Programmierer, SWAT, veröffentlicht DreamShell nur auf russischen Webseiten, auch die Dokumentation ist nur auf Russisch verfügbar. Oft vergehen Wochen bis der Rest der Dreamcast-Szene bemerkt, dass eine neue Version erschienen ist. Für all diejenigen, die der russischen Sprache nicht mächtig sind, ist es deshalb auch schwer Erweiterungen für DreamShell zu entwickeln.
Derzeit scheint SWAT aber auch langsam auf die englische/internationale Dreamcast-Community aufmersam zu werden.
Wenn (oder falls) DreamShell aber einmal fertig sein sollte, wäre es definitv eine der interessantesten Anwendungen in der Szene.
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Text: Maturion |