Border Down Vs. Ikaruga

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Die Kontrahenten: Darf ich vorstellen?

Beide Spiele kann man wohl zu den 2D-Shootern zählen. Wie bei der Dreamcast nicht anders zu erwarten, handelt es sich um Nachfolger von Arcadeversionen. Dazu muss man sagen, dass BorderDown viel später für die Dreamcast veröffentlicht wurde als Ikaruga. Die Spiele sind nur als Japan-Importe für DC erhältlich.

Die Grundidee Knall sie ab, bevor sie dich abknallen.

Ikaruga - Chapter 2Hier sticht Ikaruga besonders heraus. Alles basiert auf 2 Farben: Schwarz und Weiß (...ja, okay, das sind eigentlich keine "Farben"). Das eigene Schiff kann auf Knopfdruck zwischen diesen Farben wechseln. Das ist sinnvoll, weil die Gegner mit schwarzen und weißen Kugeln schiessen, je nach Farbe der Gegner. Ist man z.B. im weißen Modus sind die weißen Kugeln Energie und sollten eingesammelt werden, während die schwarzen Kugeln schädlich sind. Die gesammelte Energie kann dann für eine Entladung von Lenktorpedos benutzt werden.

Ikaruga

Boarder Down

Boarder Down - Stage 1 BorderDown kommt eher mit einem gewöhnlichen "Kampfsystem", das zwar unkomplizierter aber umfangreicher ist. Man hat einen normalen Schuss, den man entweder gebündelt nach vorn schiesst oder als Lenkraketen in alle Richtungen feuert. Die Stärke des Schusses entspricht dem Ladestatus einer Energiebatterie, die sich während des Kampfes immer mehr auflädt. Je voller die Batterie, umso stärker der Schuss. Die gespeicherte Energie kann dann in Form eines BreakLasers abgefeuert werden. Anders als bei Ikaruga haben wir hier also 3 Waffensysteme. Der Rest ist eigentlich nur Geballer, während man den gegnerischen Kugelsalven ausweicht. Zusätzlich kann man bei BorderDown aber noch die Geschwindigkeit des Schiffes regeln, das ist vor allem bei Ausweichaktionen bei grossen Kugelsalven wichtig, denn so kann man bei langsamer Geschwindigkeit genauer fliegen.

Spielumfang: 15:120 Boarder Down

Ikaruga hinkt da eindeutig hinterher. Das Spiel bietet 5 Kapitel (Spielsequenzen) in denen eine Route durch eine 3D-Landschaft geflogen wird, während man 2D rumballert. Der Weg durch diese 3D-Landschaft ist fest vorbestimmt und ändert sich auch nicht mit anderen Spielmodi. Wenn man von Spielmodi sprechen kann: Es gibt 3 Schwierigkeitsgrade die sich im Verhalten und teilweise Vorkommen der Gegner widerspiegeln. Der Bildschirm jagt einen durch die Kapitel ohne Pause und so hat man alle Kapitel, wenn man sie denn lebendig übersteht, innerhalb von ca. einer halben Stunde durch. Natürlich dauert es, bis man mal so lange durch hält. Aber ab einer bestimmten Spielzeit steigen die Continues, bis man das Freeplay ( unendlich Continues ) erspielt hat. Dann ist es kaum ein Problem, durch zu kommen. Irgentwie stirbt man sich schon durch. Man hat ja unendlich Continues... Für weiteren Spielanreiz sorgen 4 freispielbare Optionspunkte. Ikaruga

BorderDown lässt den Spieler erstmal gleich zu Beginn zwischen der ursprünglischen Arcade-Version und der speziellen Dreamcast-Remix-Version wählen. Die Remix-Version ist eine überarbeitete Version des Arcade-Shooters und bietet u.a. andere Gegnerformationen. Auch hier fliegt ihr über vorbestimmte Routen durch 3D-Welten, doch gibt es hier 3 Routen pro Stage. Es gibt 3 Schiffe. Jedes Schiff fliegt seinen Weg. Befindet man sich auf dem grünen Border steuert man Schiff Nr.1. Wird man abgeschossen wechselt man zum gelben Border. (deshalb: "Border Down") Jetzt fliegt man die Route von Schiff Nr.2, je nachdem wann Schiff Nr.1 angeknallt wurde vom Anfang der Stage oder mittendrin. (Jede Stage hat 3 Kontrollpunkte) Stirbt man auf dem gelben Border kommt man zu Schiff Nr.3 auf dem roten Border. Fällt man auch vom roten Border ist das Spiel vorbei. Man hat also nur 3 Leben. Interessant ist hierbei, dass jedes Schiff sich woanders befindet. Beispiel: Auf dem grünen Border explodiert im ersten Abschnitt einer Stage ein grosses Mutterschiff, weil man es vielleicht sogar selber abgeschossen hat. Fliegt man den gleichen Abschnitt der Stage auf dem gelben Border sieht man die Explosion irgentwo im Hintergrund. Soweit zu diesem, im Vergleich zu Ikaruga, komplizierten Levelsystem. In BorderDown ist alles vielfältiger und bunter, während man bei Ikaruga mehr auf die Schlichtheit gesetzt hat, die im Gesamteindruck natürlich auch ihre Reize hat.

Grafik und Design: Schnell oder schön? ...oder beides?

Ikaruga - Chapter 3Und hier schlägt die Schlichtheit von Ikaruga zu. Alles wirkt passend. Die Farben übermitteln eine erstklassige Atmosphäre. Das Schiff, das man steuert, sowie die Gegner haben praktisch keine Ecken und Kanten. Alles ist mit wunderschönen Texturen überzogen. Die Spielgeschwindigkeit bleibt stetig konstant, kein ruckeln, keine Dia-Show-Einlagen, unglaublich schnell. Während des Kampfes werden Explosionen entfacht, die einfach mal klasse animiert sind. Die Gewaltigen Explosionen der Bosse zwingen dann aber doch die Dreamcast zur SlowMotion. Das sieht dann aber immer noch flüssig aus und ruckelt nicht. Grafisch habe ich rein garnichts auszusetzen. Fast perfekt.

Ikaruga

Boarder Down

Boarder Down - Stage 1 Wie gesagt, designtechnisch nicht so schön wie Ikaruga, aber das ist Ansichtssache. Die Gegner sehen nicht so detailverliebt aus wie bei Ikaruga, was aber nicht besonders stört. Man muss sie ja eh abknallen. Hat man sie dann mal getroffen gibt es ein kleines Explosiönchen und sie zerfallen in ihre Einzelteile. Sieht schöner aus als in Ikaruga. Und auch alle anderen Effekte sehen schön aus. (man beachte das Bild links) Die grossen Explosionen allerdings hat man so ziemlich verbockt. Erstens wird mal wieder die SlowMotion-Funktion der DC eingeschaltet, was ja nicht so tragisch ist ( passiert eh nur am Ende vom Boss ), aber, und das ist der zweite Punkt, sind die schlecht animiert... Also es sieht nicht so professionell aus wie bei Ikaruga. Man kann aber darüber hinwegsehen, denn die Hintergründe sind mindestens genauso schön wie in Ikaruga, und vor allem abwechslungsreicher.

Sound: Ein Traum! Ikaruga

Grandios!!! Fangen wir wieder bei Ikaruga an. Das Spiel ist teils der Hintergrundmusik angepasst, d.h. bestimmte Ereignisse wurden musikalisch passend untermalt. Die Musik ist wohl eher orchestralisch einzuordnen. Also sehr stimmungsvoll und praktisch an jede Situation angepasst. Mal ruhig, mal schnell.... Ich empfehle jedem über 15 Stunden zu zocken, denn dann hat man den Soundtrack freigespielt. Über die Soundeffekte kann man in beiden Fällen nicht meckern. BorderDown fährt da soundmäßig eine andere, nicht minder gute Schiene. Das Angebot reicht von elektronischer Musik bis Orchester. Ich hab nicht schlecht gestaunt als mich mitten in einer schnellen Spielszene entspannte Jazzmusik begleitete. Für jede Stage gibt es auch nochmal unterschiedliche Musikstücke, die sich je nach Modus unterscheiden.

Die Entscheidung: ... ist euch überlassen :)

Das Spielerlebnis ist wohl bei beiden genausogroß. Ikaruga fesselt aber nicht so lange. Schnell hat man auch den letzten Boss besiegt, wenn auch mit unendlich Continues. Nur die, die etwas von sich halten, versuchen noch, wenigstens auf "easy" ohne Continues durchzuzocken. (Wegen der Highscore) Das ist in Border down eigentlich nicht anders. Hier gibt es ja auch das Freeplay, doch kann man es hier auch ausschalten. (was einem eigentlich nur das Wegdrücken der Continuefrage erspart) Die Langzeitmotivation steigt aber erstens noch durch die 2 Spielmodi, den Übungsmodus, in dem man schon gespielte Stages direkt anwählen kann, und eine Tatsache, die mich bis jetzt noch nicht losgelassen hat. Was es genau ist verrate ich nicht, nur soviel: ....also wenn ich micht nicht Irre, gibt es mindestens 2 Endings.

Letztendlich sind natürlich beide Spiele Perlen in der Dreamcastwelt. Für die, die nur ein Spiel erwerben wollen gilt: Ikaruga bietet mehr fürs Auge. BorderDown spielt man länger. Das Ohr wird bei beiden verwöhnt. Und eure Finger würden es euch danken, wenn ihr euch für keins von beiden entscheidet.