Crazy Taxi (Test)
Crazy Taxi | ||
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Genre | Rennspiel / Arcade | |
Erschienen | 24.01.2000 27.01.2000 25.02.2000 | |
Entwickler | Hitmaker | |
Vertrieb | SEGA | |
Online-Funktionen | Videos und Rankings | |
Spieler | 1 - 2 | |
Kompatibel mit | VMU, Vibration Pack, Lenkrad, VGA-Box | |
Mehr Infos | Weitere Daten |
Einer der großen Vorteile der Dreamcast waren die perfekten Umsetzungen von SEGAs Spielhallen-Hits. Neben SEGA Rally 2, Daytona USA und House of the Dead 2 zählt definitiv auch Crazy Taxi zu diesen Knallern. Das Gameplay ist Arcade-Fun der Extraklasse und die Optik sowie der Sound stehen dem herausragenden Spielspaß in nichts nach. Wenn ihr dieses Game gezockt habt, seht ihr Taxifahren mit einem ganz anderen Auge.
Inhalt
Wie der Name schon sagt, geht es in diesem Spiel um Taxis und die dazugehörigen Fahrer. Wie bei vielen anderen Arcade-Games gibt es auch hier keine wirkliche Story. Eure einzige Aufgabe ist es, wie bei anderen Taxifahrern auch, durch den Transport von Personen von einem Punkt zum anderen Geld zu verdienen. Im Gegensatz zur Realität seid ihr aber nicht an lästige Verkehrsregeln gebunden.
Einzig und allein der sehr dichte Verkehr und das meist knappe Zeitlimit stehen zwischen euch und den Geldscheinen eurer Kunden.
Um euch eure Brötchen zu verdienen, stehen euch zwei verschiedene Modi zur Verfügung. Ihr habt die Wahl zwischen dem Arcade- und dem Original-Mode. In beiden Modi könnt ihr euch dann entscheiden, ob ihr mit den original CrazyTaxi Regeln oder doch lieber nur für 3, 5 bzw. 10 Minuten die Stadt unsicher machen wollt.
Im erstgenannten Modus bekommt ihr genau das, was euch auch schon die Spielhallenversion geboten hat. Damit ist besonders die Strecke gemeint. Diese ist nämlich exakt die gleiche wie im Naomi-Board-basierenden Bruder. Habt ihr euch für den Original-Modus entschieden, bekommt ihr die Konsolenexklusive zweite Strecke zu sehen. Dieser Extra-Track ähnelt zwar der Arcade-Strecke, bietet aber viele eigenständige Orte. Besonders der U-Bahn-Tunnel ist eine interessante Neuerung.
Neben diesen zwei Spielmodi gibt es aber noch einen dritten: den Crazy Box Modus.
Anders als in den vorangegangenen zwei gilt es hier verschiedene, teils sehr verrückte, Prüfungen zu bestehen. In rund zehn Missionen müsst ihr euer Können hinterm Lenkrad beweisen. Dieser Modus fungiert auch gleichzeitig als kleines Tutorial. Über zu wenig Abwechslung kann man sich dabei nicht beschweren. Während ihr in der einen Mission nur besonders schnell durch die Stadt düsen sollt, müsst ihr in der anderen in bester Skisprungmanier von einer gigantischen Rampe springen und möglichst weit fliegen.
Wer das geschafft hat, der versucht sich an neuen Drift-Rekorden oder macht mit seinem frisch polierten Taxi Jagd auf riesige Luftballons. Wer hier fleißig ist, der kann auch noch einige Boni freispielen.
Grafik
Die in Europa Anfang 2000 erschienene Umsetzung steht seinem Vorbild in nichts nach. Da SEGA bei der Entwicklung des Dreamcast von Anfang an sehr viel Wert auf die Nähe zum hauseigenen Naomi-Arcade-Board gelegt hat, konnte auch Crazy Taxi nahezu perfekt auf die Konsole portiert werden. Die vielen Fahrgäste sind sehr abwechslungsreich und hübsch realisiert worden. Im Mittelpunkt stehen aber selbstverständlich die knallgelben (Genas Taxi ist in weiß und orange gehalten) Taxen und ihre durchgeknallten Fahrer. Das Design der Wagen ist größtenteils den teuren amerikanischen Straßenkreuzern nachempfunden. Wenn die Taxis bei uns in Deutschland so aussehen, dann wäre ein Jobwechsel überlegenswert.
Ob harte Kanten, elegante Rundungen oder tolle Lichteffekte im Lack, von der technischen Seite her wurde sehr detailverliebt gearbeitet und auf viele Kleinigkeiten geachtet, dies verleiht jedem Wagen seinen ganz eigenen Charme. Besonders Cabrio-Fans dürfen jetzt frohlocken denn coole Taxi-Driver fahren nie mit Verdeck.
Die Umgebung, also die beiden Städte, wurde ebenfalls beeindruckend umgesetzt. Die virtuelle Großstadt ist riesig und voller Leben. Überall laufen Passanten durch die Gegend und die Straßen sind vollgestopft mit Autos, Bussen und bulligen Trucks. Krönendes Detail sind die unzähligen Werbeschilder von bekannten Firmen wie Kentucky Fried Chicken oder FILA. All dies hat SEGA mit einer konstant hohen Framerate versüßt. Einziger Störpunkt sind die gelegentlich auftretenden Pop-Ups. Zuletzt begeistert das Spiel mit einer fast schon Dreamcast-typischen 60Hz-Option und einem kristallklaren VGA-Modus.
Sound
Wer seine Gäste richtig cool durch die City transportieren will der braucht natürlich auch den passenden Sound dazu und darum hat sich SEGA etwas Hilfe, in Form von bekannten Musikern, geholt. Aus dem Autoradio dröhnen doch tatsächlich Songs der Rockgruppen The Offspring und Bad Religion. Nun mag dies nicht jedermanns Geschmack sein, aber, obwohl die Songs nicht extra für das Game getextet wurden, passen sie exzellent zum Geschehen auf dem Bildschirm. Freunde etwas rockiger Musik werden jedenfalls nach kurzer Zeit jedes Lied mitsingen. Für ein “Rennspiel“ gibt es auch relativ viel Sprachausgabe zu hören. Jeder Fahrgast gibt während des Einsteigens einen von vielen mehr oder weniger lustigen Sprüchen von sich. Die Chaffeure plappern auch ganz gerne. Vor Allem, wenn sich die Fahrgäste über euren Fahrstil beschweren.
Gameplay
Wie bereits gesagt sollt ihr bei Crazy Taxi einen Taxifahrer mimen. Wer jedoch meint, dass es ja nicht allzu schwer sein kann, ein bisschen durch die Stadt zu fahren und Leute irgendwo abzusetzen, der liegt falsch. Als professioneller Fahrer müsst ihr euren Wagen immer unter Kontrolle haben und jeden Winkel der Stadt kennen.
Die Fahrgäste werden in drei Kategorien unterteilt: rot, gelb und grün. Diese Farben stehen für die Entfernung des Kunden bis zu seinem gewünschten Ziel. Während ihr bei den Roten nur einen Block weiter müsst (da fragt man sich wieso die Leute ein Taxi brauchen), habt ihr bei den Grünen die halbe Stadt zu durchqueren. Je weiter ihr den Gast fahrt, desto mehr Geld bekommt ihr natürlich. Aber man sollte sich nicht übernehmen, denn bis zum Ziel des Kunden müsst ihr es innerhalb eines bestimmten Zeitlimits schaffen. Ist dieses abgelaufen, bevor ihr das Ziel erreicht, hüpft der Passagier einfach wütend aus dem Wagen und eure Bezahlung ist futsch. Zu welcher Kategorie euer potenzieller nächster Kunde zählt ,erkennt man an kleinen (grün) bis großen (rot) Kreisen, in denen ihr anhalten müsst, damit die Leute einsteigen können. Neben dem, zu Beginn jeder Fahrt und je nach Entfernung festgelegten, Betrag könnt ihr euch auch Trinkgeld verdienen. Das schenken euch die Gäste als Belohnung für eine besonders gefährliche (gewagte Überholmanöver, Sprünge und lange Slides) und/oder schnelle Fahrweise. Schnell sein lohnt sich aber auch, weil ihr dafür die bitter benötigte Bonuszeit bekommt. Wer also zu vorsichtig fährt, dem wird das allgegenwärtige Zeitlimit schnell einen Strich durch die Rechnung machen.
Alle Taxen, vier an der Zahl, haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Die wesentlichsten liegen in der Geschwindigkeit, Beschleunigung und dem Handling. Neulinge sollten sich nach der Wahl des Autos erst mal im Crazy Box-Modus ein Gefühl für die gelungene Steuerung verschaffen. Dieser stellt euch vor aberwitzige Aufgaben wie z. B. „Taxi-Bowling“ oder einem Hindernisparcours. Egal ob Turbo, durch Kurven schliddern oder Vollbremsung, alles ist möglich. Habt ihr die Steuerung verinnerlicht, müsst ihr euch nur noch einen Überblick über die beiden riesigen Städte verschaffen.
Bis ihr dort alle Ecken, wichtigen Orte und vor Allem die Abkürzungen gesehen habt, vergehen aber noch viele durchzockte Nächte.
Fazit
Sega hat ein tolles “Gute-Laune-Spiel“ geschaffen, das jeder zumindest mal angespielt haben sollte. Das neuartige Spielprinzip, die überaus hübsche Grafik und der verdammt coole Sound haben Crazy Taxi schon jetzt zu einem echten Klassiker gemacht.
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Sound | ||
Gameplay |